Donnerstag, 6. Mai 2010

Krankomat Live-Blog Teil 21: Immernoch heisse Luft

Und hier die Geschichte, die Premiumpatientins Lieblingsschwester Premiumpatientin und Premiumpatientins Bruder erzaehlt hat:

Vor gar nicht allzu Zeit, vielleicht vor zwei oder drei Jahren, hatten wir hier mal so einen Patienten. Der war ein bisschen seltsam. Ihr muesst wissen, dass Station 38 aufgeteilt ist in Kurzzeitlieger und einige wenige Langzeitlieger. Kurzzeitlieger sind Gallenblasen, Blinddaerme und Haemorrhoiden und so was, und kommen fast immer ins Doppel- oder Sechserzimmer. Die Langzeitlieger sind, naja, ihr wisst schon, sowas wie Du halt, Premiumpatientin.
Also, unser seltsamer Patient von damals, das war ein klassischer Langzeitlieger. Er war an sein Bett gefesselt, konnte kaum laufen, gerade mal aufs Klo, doch danach brauchte er wieder Hilfe. In so einem Zustand wird man irgendwann richtig verrueckt, erst recht, wenn man vorher schon etwas seltsam war. Dich mein ich damit nicht, Premiumpatientin!
Eines Tages, ich hatte Nachtschicht, und war ein bisschen frueh dran, ging ich in sein Zimmer, um zu schauen, ob alles in Ordnung waere. Ich sah ihn grade noch, wie er auf dem Fensterbrett stand und einen Moment spaeter war er weg. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte. In meinem Kopf war alles wirr. Doch irgendwas sagte mir, dass ich vielleicht irgendjemanden zur Hilfe holen sollte. Ich ging aus der Tuer und schrie nach rechts und links mit aller Energie, die ich noch hatte: "Der Irre hat sich umgebracht!"

Am naechsten Tag wurde ich zum Oberarzt bestellt. Ich war erst ziemlich nervoes, doch als ich an seine Tuer klopfte, legte sich meine Aufregung. "Schwester Sieglinde," sagte der Oberarzt, "es ist gut, Sie zu sehen. Wissen Sie, was das Problem ist? Die Fenster!!" "OK" antwortete ich. "Meinen Sie, wir koennen alle Fenster so verschliessen, dass man sie nicht mehr von innen oeffnen kann?" fragte der Oberatzt. "Ja", sagte ich, "ich bin kein Handwerker. Aber ich glaube, dass das fuer die Patienten im Sommer zu heiss ist." Darauf entgegnete der Oberarzt: "Dann sollen die Fenster halt auf Kippe gestellt werden koennen. Ihr Freund hat doch so eine Firma - warum uebernimmt der das nicht?"

Ja, das war die Geschichte von Lieblingsschwestern Sieglinde und den Fenstern. Heiss ist es immer noch, denn mit der Kippe klappt es immer noch nicht so ganz. Dafuer hat aber Schwester Sieglinde jetzt einen neuen BMW.

Mittwoch, 5. Mai 2010

Krankomat Live-Blog Teil 20: Heisse Luft

Diese Geschichte ist echt wahr, gerade erst erzaehlt worden von  Premiumpatientins Lieblingskrankenschwester hier auf Station 38. Es begann so, eben dort auf Premiumpatientins Zimmer:

Premiumpatientin: "Boah, ist es heiss hier drin!"
Premiumpatientins Bruder beginnt an den Fenstergriffen zu ruetteln.
Premiumpatientins Bruder:" Ich bekomm sie nur gekippt, mehr nicht."
Premiumpatientin:" So ein Dreck."

Da Premiumpatientins Bruder sehr stark war und Premiumpatientin eher geschwaecht, sparte sie es sich, es auch noch einmal zu probieren. Dann betrat Premiumpatientins Lieblingsschwester das Zimmer.

Lieblingsschwester:" Na was macht Ihr denn so? Tabletten schon genommen?
Premiumpatientin:" Jaha. Aber es ist so heiss hier drin."
Lieblingsschwester:" Ja, merke ich, wie in der Sauna hier."
Premiumpatientins Bruder:" Ich wollte die Fenster schon richtig aufmachen, aber es geht nicht."
Lieblingsschwester (lacht haemisch):" Ja - da kann ich Euch eine Geschichte erzaehlen. "

Fortsetzung folgt.........

Dienstag, 4. Mai 2010

Krankomat Live-Blog Teil 19: Patientenbonus Teil 2

Diese Geschichte liegt etwas laenger zurueck. Aber das ist doch ein Live-Blog, werden sich die aufmerksamen Krankomat-Leser fragen. Stimmt. Aber Premiumpatientin hat gerade daran gedacht - ganz live. Ausserdem passt sie in die Patientenbonus-Reihe.

Eines Tages kommt Premiumpatientin ins Krankenhaus, weil Fluessigkeit aus ihrem Bauch rinnt. Es wird sofort eine Not-OP angeordnet. Gluecklicherweise handelte es sich um nichts Ernstes. Sie erwacht im Aufwachraum und nach einigem Rumdoesen sagt der Anaesthesist: "Jetzt geht es Ihnen ja schon wieder gut, Premiumpatientin. Jetzt koennen wir Sie ja gleich auf Station 38 verlegen." Premiumpatientins Gesicht wird bleich und sie erstarrt. "38?" fragt sie zoegerlich. Vielleicht hatte sie sich ja verhoert. "38", wiederholt der Arzt.

Als kleine Randbemerkung ist das Problem hier folgendes: Premiumpatientin war schon einmal auf Station 38 gewesen, hatte sich dort mit einer Schwester gestritten und das ganze endete mit vielen Traenen und Marmorkuchen von Mama.

"Ich will aber auf die 26, da kennen die mich auch viel besser" sagt Premiumpatientin. "Tut mir leid", sagt der Arzt, "es ist nirgendwo sonst ein Bett frei". Das loest bei Premiumpatientin einen zwei-stuendigen Heulkrampf aus. Der Arzt ist hilflos: "Ich kann auch auf der 38 anrufen und sagen, dass alle ganz nett zu Ihnen sein sollen". Dann kommt endlich Premiumpatientins Mutter. "Mama, die wollen mich auf die 38 stecken!" "Nein" antwortet die Mutter, "meine Tochter kommt NICHT auf die 38." Direkt zum Anaesthesisten sagt sie: "Koennen Sie Premiumpatientin noch eine kurze Weile laenger hier behalten, ich will nur kurz was ausprobieren." Der Anaesthestist, sichtbar mit den Nerven am Ende, willigt ein und Premiumpatientins Mutter geht vondannen.

Wenig spaeter kommt ein Arzt von der 26, noch in OP-Kleidung, an Premiumpatientins Bett. "Wir machen das schon, Premiumpatientin, wir haben uns da was ausgedacht." Es dauert nicht lange, da wird sie auf die Station 26 gebracht. Auf dem Weg zu ihrem neuen Zimmer hoert sie noch, wie eine aeltere Frau, die offentsichtlich eine Freundin aus dem Krankenhaus abholt, dieser froehlich zuruft: "Ach Helga, ich haette ja gar nicht gedacht, dass Du heute schon entlassen wirst!"

Premiumpatientin runzelt die Stirn, denkt dann aber nicht mehr drueber nach und freut sich auf ihr Zimmer auf der 26.

Sonntag, 2. Mai 2010

Krankomat Live-Blog Teil 18: Premiumpatientin wird wahnsinnig

Aus dem Zimmer suedlich von Premiumpatientins Krankenzimmer hoert man ca. zehnmal am Tag ein Handy klingeln. Das ist alles noch nicht so schlimm. Nur geht der Besitzer, falls ueberhaupt, erst nach dem achten Klingeln dran. Auch das ist jetzt noch nicht so ruhestoerend. Nur hat er sich als Klingelton Beethovens Neunte ausgesucht. Das heisst, Premiumpatientin hoert jeden Tag achtzigmal "Freude schoener Goetterfunken" in Handyklingelton-Qualitaet. Und DAS ist wirklich schlimm.

Samstag, 1. Mai 2010

Krankomat-Live-Blog Teil 17: ****

Oft hat Premiumpatientin rumgemaekelt, wir bloed Ausstattung und Service in einem Krankenhauszimmer sind. Das Bett ist unbequem, staendig muss man warten und das Essen ist sowieso scheisse. Heute schauen wir uns das aber mal genauer an. Wichtige Kategorien fuer eine Hotel-Klassifizierung naemlich sind zum Beispiel:

Farbfernseher
zimmereigene Nasszelle
Room Service (zum Beispiel eine Klingel)
24-Stunden-Rezeption
Aufenthalts- und Tagungsraeume
Gartenanlagen
Wellness (zum Beispiel medizinische Massagen)
Sportangebot (zum Beispiel Physiotherapie oder Reha-Einrichtungen)

All das finden wir auch in einem durchschnittlichen Krankenhaus. Wenn man das so ungefaehr mit den Sternkategorien der Hotelstars Union abgleicht, so geben wir dem ueblichen Krankenhaus 4 Sterne. Nach dieser Analyse verabschiedet sich Premiumpatientin nun endgueltig vom Meckern. Vielleicht.