Mittwoch, 10. November 2010

Letzter Eintrag

Premiumpatientin ist am 7.11.2010 gestorben. Ihr Blog und ihr besonderer Blick auf den Krankenhausalltag bleiben uns erhalten und in Erinnerung. Und das ist jetzt die wahre Geschichte.
Ihre traurige Familie

Donnerstag, 6. Mai 2010

Krankomat Live-Blog Teil 21: Immernoch heisse Luft

Und hier die Geschichte, die Premiumpatientins Lieblingsschwester Premiumpatientin und Premiumpatientins Bruder erzaehlt hat:

Vor gar nicht allzu Zeit, vielleicht vor zwei oder drei Jahren, hatten wir hier mal so einen Patienten. Der war ein bisschen seltsam. Ihr muesst wissen, dass Station 38 aufgeteilt ist in Kurzzeitlieger und einige wenige Langzeitlieger. Kurzzeitlieger sind Gallenblasen, Blinddaerme und Haemorrhoiden und so was, und kommen fast immer ins Doppel- oder Sechserzimmer. Die Langzeitlieger sind, naja, ihr wisst schon, sowas wie Du halt, Premiumpatientin.
Also, unser seltsamer Patient von damals, das war ein klassischer Langzeitlieger. Er war an sein Bett gefesselt, konnte kaum laufen, gerade mal aufs Klo, doch danach brauchte er wieder Hilfe. In so einem Zustand wird man irgendwann richtig verrueckt, erst recht, wenn man vorher schon etwas seltsam war. Dich mein ich damit nicht, Premiumpatientin!
Eines Tages, ich hatte Nachtschicht, und war ein bisschen frueh dran, ging ich in sein Zimmer, um zu schauen, ob alles in Ordnung waere. Ich sah ihn grade noch, wie er auf dem Fensterbrett stand und einen Moment spaeter war er weg. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte. In meinem Kopf war alles wirr. Doch irgendwas sagte mir, dass ich vielleicht irgendjemanden zur Hilfe holen sollte. Ich ging aus der Tuer und schrie nach rechts und links mit aller Energie, die ich noch hatte: "Der Irre hat sich umgebracht!"

Am naechsten Tag wurde ich zum Oberarzt bestellt. Ich war erst ziemlich nervoes, doch als ich an seine Tuer klopfte, legte sich meine Aufregung. "Schwester Sieglinde," sagte der Oberarzt, "es ist gut, Sie zu sehen. Wissen Sie, was das Problem ist? Die Fenster!!" "OK" antwortete ich. "Meinen Sie, wir koennen alle Fenster so verschliessen, dass man sie nicht mehr von innen oeffnen kann?" fragte der Oberatzt. "Ja", sagte ich, "ich bin kein Handwerker. Aber ich glaube, dass das fuer die Patienten im Sommer zu heiss ist." Darauf entgegnete der Oberarzt: "Dann sollen die Fenster halt auf Kippe gestellt werden koennen. Ihr Freund hat doch so eine Firma - warum uebernimmt der das nicht?"

Ja, das war die Geschichte von Lieblingsschwestern Sieglinde und den Fenstern. Heiss ist es immer noch, denn mit der Kippe klappt es immer noch nicht so ganz. Dafuer hat aber Schwester Sieglinde jetzt einen neuen BMW.

Mittwoch, 5. Mai 2010

Krankomat Live-Blog Teil 20: Heisse Luft

Diese Geschichte ist echt wahr, gerade erst erzaehlt worden von  Premiumpatientins Lieblingskrankenschwester hier auf Station 38. Es begann so, eben dort auf Premiumpatientins Zimmer:

Premiumpatientin: "Boah, ist es heiss hier drin!"
Premiumpatientins Bruder beginnt an den Fenstergriffen zu ruetteln.
Premiumpatientins Bruder:" Ich bekomm sie nur gekippt, mehr nicht."
Premiumpatientin:" So ein Dreck."

Da Premiumpatientins Bruder sehr stark war und Premiumpatientin eher geschwaecht, sparte sie es sich, es auch noch einmal zu probieren. Dann betrat Premiumpatientins Lieblingsschwester das Zimmer.

Lieblingsschwester:" Na was macht Ihr denn so? Tabletten schon genommen?
Premiumpatientin:" Jaha. Aber es ist so heiss hier drin."
Lieblingsschwester:" Ja, merke ich, wie in der Sauna hier."
Premiumpatientins Bruder:" Ich wollte die Fenster schon richtig aufmachen, aber es geht nicht."
Lieblingsschwester (lacht haemisch):" Ja - da kann ich Euch eine Geschichte erzaehlen. "

Fortsetzung folgt.........

Dienstag, 4. Mai 2010

Krankomat Live-Blog Teil 19: Patientenbonus Teil 2

Diese Geschichte liegt etwas laenger zurueck. Aber das ist doch ein Live-Blog, werden sich die aufmerksamen Krankomat-Leser fragen. Stimmt. Aber Premiumpatientin hat gerade daran gedacht - ganz live. Ausserdem passt sie in die Patientenbonus-Reihe.

Eines Tages kommt Premiumpatientin ins Krankenhaus, weil Fluessigkeit aus ihrem Bauch rinnt. Es wird sofort eine Not-OP angeordnet. Gluecklicherweise handelte es sich um nichts Ernstes. Sie erwacht im Aufwachraum und nach einigem Rumdoesen sagt der Anaesthesist: "Jetzt geht es Ihnen ja schon wieder gut, Premiumpatientin. Jetzt koennen wir Sie ja gleich auf Station 38 verlegen." Premiumpatientins Gesicht wird bleich und sie erstarrt. "38?" fragt sie zoegerlich. Vielleicht hatte sie sich ja verhoert. "38", wiederholt der Arzt.

Als kleine Randbemerkung ist das Problem hier folgendes: Premiumpatientin war schon einmal auf Station 38 gewesen, hatte sich dort mit einer Schwester gestritten und das ganze endete mit vielen Traenen und Marmorkuchen von Mama.

"Ich will aber auf die 26, da kennen die mich auch viel besser" sagt Premiumpatientin. "Tut mir leid", sagt der Arzt, "es ist nirgendwo sonst ein Bett frei". Das loest bei Premiumpatientin einen zwei-stuendigen Heulkrampf aus. Der Arzt ist hilflos: "Ich kann auch auf der 38 anrufen und sagen, dass alle ganz nett zu Ihnen sein sollen". Dann kommt endlich Premiumpatientins Mutter. "Mama, die wollen mich auf die 38 stecken!" "Nein" antwortet die Mutter, "meine Tochter kommt NICHT auf die 38." Direkt zum Anaesthesisten sagt sie: "Koennen Sie Premiumpatientin noch eine kurze Weile laenger hier behalten, ich will nur kurz was ausprobieren." Der Anaesthestist, sichtbar mit den Nerven am Ende, willigt ein und Premiumpatientins Mutter geht vondannen.

Wenig spaeter kommt ein Arzt von der 26, noch in OP-Kleidung, an Premiumpatientins Bett. "Wir machen das schon, Premiumpatientin, wir haben uns da was ausgedacht." Es dauert nicht lange, da wird sie auf die Station 26 gebracht. Auf dem Weg zu ihrem neuen Zimmer hoert sie noch, wie eine aeltere Frau, die offentsichtlich eine Freundin aus dem Krankenhaus abholt, dieser froehlich zuruft: "Ach Helga, ich haette ja gar nicht gedacht, dass Du heute schon entlassen wirst!"

Premiumpatientin runzelt die Stirn, denkt dann aber nicht mehr drueber nach und freut sich auf ihr Zimmer auf der 26.

Sonntag, 2. Mai 2010

Krankomat Live-Blog Teil 18: Premiumpatientin wird wahnsinnig

Aus dem Zimmer suedlich von Premiumpatientins Krankenzimmer hoert man ca. zehnmal am Tag ein Handy klingeln. Das ist alles noch nicht so schlimm. Nur geht der Besitzer, falls ueberhaupt, erst nach dem achten Klingeln dran. Auch das ist jetzt noch nicht so ruhestoerend. Nur hat er sich als Klingelton Beethovens Neunte ausgesucht. Das heisst, Premiumpatientin hoert jeden Tag achtzigmal "Freude schoener Goetterfunken" in Handyklingelton-Qualitaet. Und DAS ist wirklich schlimm.

Samstag, 1. Mai 2010

Krankomat-Live-Blog Teil 17: ****

Oft hat Premiumpatientin rumgemaekelt, wir bloed Ausstattung und Service in einem Krankenhauszimmer sind. Das Bett ist unbequem, staendig muss man warten und das Essen ist sowieso scheisse. Heute schauen wir uns das aber mal genauer an. Wichtige Kategorien fuer eine Hotel-Klassifizierung naemlich sind zum Beispiel:

Farbfernseher
zimmereigene Nasszelle
Room Service (zum Beispiel eine Klingel)
24-Stunden-Rezeption
Aufenthalts- und Tagungsraeume
Gartenanlagen
Wellness (zum Beispiel medizinische Massagen)
Sportangebot (zum Beispiel Physiotherapie oder Reha-Einrichtungen)

All das finden wir auch in einem durchschnittlichen Krankenhaus. Wenn man das so ungefaehr mit den Sternkategorien der Hotelstars Union abgleicht, so geben wir dem ueblichen Krankenhaus 4 Sterne. Nach dieser Analyse verabschiedet sich Premiumpatientin nun endgueltig vom Meckern. Vielleicht.

Mittwoch, 28. April 2010

Krankomat-Live-Blog Teil 16: Fieber ist ein Arschloch

Heute quillt Premiumpatientin Eiter aus dem Bauch und sie hat Fieber von 38.8 Grad. Deshalb leider kein Blogeintrag.

Dienstag, 27. April 2010

Krankomat-Live-Blog Teil 15: Nochmal Abschied von Oliver

Es war soweit. Premiumpatientin sollte verlegt werden. In dem Moment, wo der Pfleger ihr sagte, es sei jetzt soweit, und sie koennten sich auf den Weg zur anderen Station machen, trat Oliver durch die Tuer.
Premiumpatientin: "Oliver!"
Oliver:"Bin ich zu spaet?"
Premiumpatientin:"Ich fuerchte, ja..."
Oliver: "Naja, dann laufen wir einfach zusammen auf die neue Station, quasi als heutiges Training."

Der Zug aus den beiden Pflegekraefte, die Premiumpatientins Bett, auf dem Ihre Klamotten, Buecher, Zeitschriften, und was man sonst noch alles so braucht im Krankenhaus, gestapelt waren, schoben, Oliver und Premiumpatientin setzte sich in Bewegung. Es ging wenige Meter zum Fahrstuhl und nach einer kurzen Fahrt wenige Meter zu Premiumpatientins neuem Zimmer. Man kann also sagen, dass Premiumpatientins Physiotherapieprogramm fuer heute mehr als absolviert war.
Waehrend der Fahrt im Fahrstuhl machten Oliver und Premiumpatientin schamlos Witze ueber die Schwestern und tauschten bedeutungsvolle tiefemotionale Blicke aus.
In Premiumpatientins neuem Zimmer angekommen, starrten sie sich unschluessig an.

Oliver:"Ja...hm.."
Premiumpatientin:"Ja...hm..nun....Danke fuer alles."
Oliver winkte mit einem "Ach!" ab.
Premiumpatientin:"Nein, ehrlich. Ohne dich..."
Ein Pfleger platzt rein und schneidet ihr das Wort ab. "Ham was jetz oda wie?"
Oliver: "Ich besuch Dich mal!"
Premiumpatientin: "Das waer echt schoen."
Wieder ruderten beide mit den Armen, unschluessig, ob eine Umarmung schon angemessen war, mit Blick auf den Pfleger blieb es aber wieder nur beim Handschlag.
Dann verliess er das Ximmer und schloss die Tuer und war...weg. Einfach weg.

Montag, 26. April 2010

Krankomat-Live-Blog Teil 14: Gute Besserung!

Ein guter Freund wuenschte Premiumpatientin soeben per Internetchat "Gute Besserung" - und schob gleich die Frage "Gute Besserung ist ne Floskel die immernoch okay ist, oder?" Schliesslich hat Premiumpatientin keinen Husten oder so was, sondern eine eher langwierige Krankheit, die nicht einfach "besser" wird und schon gar nicht "gut besser". Merkwuerdigerweise kommt es im Krankenhaus ihres Vertrauens auch vor, dass sogar das medizinische Personal immer wieder "Gute Besserung" wuenscht. Nochmal die Frage: Ist diese Floskel immernoch okay?

Schwestern / Pfleger: Hat beispielsweise gerade eines morgens die Thrombosespritze gegeben. Im Rausgehen sagt er / sie "Gute Besserung!". Okay, man wird sich wahrscheinlich noch einige Male sehen, im Abstand von hoechstens einer Stunde. Also, erwartet die Pflegekraft, dass es Premiumpatientin innerhalb der naechsten 60 Minuten besser geht? Will sie ihr Hoffnung machen? Das waer ja grundsaetzlich keine schlechte Sache, aber die Hoffnung wird wohl enttaeuscht werden. Fuer euch, liebe Pflegekraefte, ist die Floskel nicht okay.

Aerzte: Es mag zwar hoeflch gemeint sein, aber ich glaube, liebe Aerzte, wenn ihr "Gute Besserung" wuenscht, dannist das eher verwirrend bis beaengstigend. Denn ihr solltet das nicht wuenschen, ihr solltet dafuer sorgen, dass genau das passiert! Und wenn ihr das sagt, dann schiebt ihr die Verantwortung ganz weit von euch weg. Fuer euch ist die Floskel also ganz und gar nicht okay.

Zu ihrem Freund sagte Premiumpatientin dann uebrigens: "Bei dir ist das voellig okay... "

Freitag, 23. April 2010

Krankomat-Live-Blog Teil 13: Abschied von Oliver

Der Tag, an dem Premiumpatientin verlegt werden sollte, rueckte naeher. Die Station, auf die sie kommen sollte, sollte eine sein, wo man als Patient an weniger Maschinen angeschlossen ist und weniger Schlaeuche aus dem Bauch haengen hat. Das erzaehlte sie bei der taeglichen Physiotherapie-Stunde auch Oliver.

Premiumpatientin: "Duuu, Oliveeer..."
Oliver: "Ja?"
Premiumpatientin: "Ich werde morgen verlegt, auf die Station, wo man als Patient an weniger Maschinen angeschlossen ist und weniger Schlaeuche aus dem Bauch haengen hat."
Oliver: "Ehrlich? Das ist doch toll!"
Premiumpatientin (leicht verstoert):"Aehm, hm...ja. Aber dann koennen wir gar nicht mehr zusammen  Krankengymnastik machen."
Oliver: " Stimmt, das ist echt schade."
Premiumpatientin: "Ich hatte echt superviel Spass mit Dir."
Oliver:"Ja, mir hats auch tierisch Spass gemacht. Nicht nur, weil Du eine der Patienten bist, die sich wirklich wieder bewegen will."

Premiumpatientin wird ein bisschen rot und laechelt.

Oliver: "Sehen wir uns denn morgen nochmal?"
Premiumpatientin:"Ich weiss nicht, wann ich abgeholt werde. Vielleicht."
Oliver: "Ich schaue, dass ich Dich noch abfange."
Premiumpatientin: "Ansonsten..."
Oliver: " Ansonsten..."

Oliver und Premiumpatientin machen ein paar schuechterne, unbeholfene Ansaetze, sich zu umarmen, entscheiden sich dann aber doch sicherheitshalber fuer einen neutralen Handschlag und verabschieden sich mit einem ebenso neutralen "Machs gut".

Wird Premiumpatientin Oliver jemals wieder sehen?



Donnerstag, 22. April 2010

Krankomat-Live-Blog Teil 12: Patientenbonus Teil 1

Grosse Zimmer - kleine Zimmer

Man weiss nicht, was es ist, aber irgendwas hat Premiumpatientin an sich, dass Aerzte ihr stets wohl gesonnen sind.
Gestern wars zum Beispiel so: Baktus, der Arzt mit der lustigen Frisur, und ein anderer Arzt fummelten gerade an Premiumpatientins Bauch herum und machten dabei eine Riesensauerei (aber macht ja nichts, die Schwestern koennen das Bett ja neu machen und wenn sie gerade dabei sind, auch noch den Boden wischen). Ein Pfleger war auch noch dabei, um den Aerzten Pinzetten und so was zu reichen.
"Ganz schoen eng hier", stellte Baktus fest.
"Find ich auch. Ich haette gern ein groesseres Zimmer", stimmte Premiumpatientin zu.
"Haben wir eigentlich noch ein groesseres Einzelzimmer als das hier?" fragte Baktus den Pfleger.
"Ja, Zimmer sieben", antwortet der.
"Na das waere doch  ne Moeglichkeit, wenn die Patientin aus der sieben raus ist", sagte Baktus.
"Das koennen wir doch nicht machen. Jeder Patient will hier schliesslich ein groesseres Zimmer", meinte dann der Pfleger.
"Ja, aber ich bin schon am laengsten hier!" verteidigte sich Premiumpatientin.
"Da hat sie recht. Also, Zimmer sieben demnaechst, was, Premiumpatientin?" sagt Baktus. Und Premiumpatientin traeumt spaeter in ihrem natuerlich frisch gemachten Bett von Zimmer sieben...

Mittwoch, 21. April 2010

Krankomat-Live-Blog Teil 11: Krankenhausblues

Premiumpatientin hat heute den Krankenhausblues. Allein in ihrem (dank eines vermeintlichen Keimbefalls) Einzelzimmer, ein bisschen mit Drogen vollgepumpt, kommen ihr tiefgruendige Fragen in den Sinn. Wie wird mein Leben, wenn ich dieses Krankenhaus verlasse? Werde ich mich einsam fuehlen, wenn ich meinen Infusionsstaender nicht mehr brauche? Was soll ich ohne meine taegliche Massage machen, die ich mir habe ansetzen lassen? Und ohne Klingel am Bett? Apropos Bett: Niemand mehr, der mein Bett macht? Wie soll ich das nur aushalten? Und die netten Pfleger und Schwestern, die immer wieder vorbeischauen, und mir leckeres Essen oder neue Pillen oder sowas bringen. Und die kleinen Ausfluege, die ich manchmal machen darf, wo ich mich dann in lustige Roehren legen darf oder man mir Glibber auf den Bauch spritzt.
Veraengstigt fragt Premiumpatientin den Arzt, der ein bisschen aussieht wie Baktus von "Karius und Baktus": "Wann werde ich entlassen?"
Baktus: "Das kann noch dauern"
Premiumpatientin atmet auf. Aber eigentlich beginnt jetzt erst der richtige Krankenhausblues (oder dann, wenn Premiumpatientin nicht mehr high ist).

Dienstag, 20. April 2010

Krankomat-Live-Blog Teil 10: Hand in Hand mit Oliver

Mau Mau hat Potential. So weit war Premiumpatientin mit Oliver gekommen. Nun hiess es, dieses Potential auszuschoepfen und alles in die richtigen Bahnen zu lenken.
Mithilfe non-direktiver, fokussierter Gespraechstechnik, konnte Premiumpatientin kombinieren, dass Oliver mit 95-prozentiger Sicherheit Single war. Diese Gewissheit verlief jedoch antiproportional zur vergehenden Zeit. Man weiss ja nie, was kommt. Doch allzu pessimistisch war Premiumpatientin nicht. Denn der Rest klappte fast wie von selbst. Oliver und sie bloedelten gemeinsam rum, entdeckten ihre gemeinsame Liebe fuer Kellog's Produkte und sangen zusammen das Coco Pops-Werbelied aus den fruehen Neunzigern.
Hand in Hand gingen sie taeglich ueber den Stationsflur...na gut, sie schlich eher und er stuetzte sie bei ihren taeglichen Laufuebungen. Aber wenigstens war der Koerperkontakt schon mal da...naja fast, schliesslich trugen beide aus hygienischen Gruenden Plastikhandschuhe. Aber immerhin.

Eines Tages kam der Arzt zu Premiumpatientin.
"Sie werden auf eine andere Station verlegt, Premiumpatientin", sagte er. "Okay", sagte Premiumpatientin, denn wirklich verliebt war sie in die Spezialstation, auf der sie gerade lag, nicht unbedingt. Der Arzt meinte noch: "Neue Aerzte, neue Schwestern, neuer Physiotherapeut...so ne Veraenderung tut Ihnen bestimmt ganz gut."
NEUER PHYSIOTHERAPEUT?
So weit waren Oliver und Premiumpatientin einfach noch nicht. Eine junge Liebe zerstoert, bevor sie ueberhaupt beginnen konnte?

Montag, 19. April 2010

Krankomat-Live-Blog Teil 9: Resozialisierung eines alten Feindes

Irgendwann, vor vielen Jahren, sagte ein Arzt zu Premiumpatientin: "Trinken Sie Getraenke mit Sprudel?" "Ja", antwortete Premiumpatientin. "Das ist gar nicht gut fuer Ihre Verdauung. ab heute ist KOHLENSAEURE ABSOLUTES TABU!" Da Premiumpatientin nun wirklich ueberaus compliant ist, verabschiedete sie sich von Kohlensaeure und freundete sich langsam mit stillem Wasser an.
Es sollte nicht das letzte mal sein, dass sie dieses Verbot hoeren sollte. So hiess es ueber die Jahre hinweg von unterschiedlichsten Aerzten: "Sie duerfen alles essen und trinken, was sie wollen...BLOSS KEINE KOHLENSAEURE!" oder "Also die Refluxkrankheit  koennen Sie im Moment wirklich nicht gebrauchen. Also, FINGER WEG VON KOHLENSAEURE!" oder "Sodbrennen! Wollen Sie das haben? Ja? Wollen Sie das auch noch haben? Wenn nicht, dann sagen Sie NEIN ZUR KOHLENSAEURE!"
All die Jahre hat Premiumpatientin die Kohlensaeure verteufelt. Bis jetzt. Denn ein paar Forscher haben rausgefunden, dass das gar nicht stimmt, und Kohlensaeure gar nicht so boese ist und nichts mit Reflux und Sodbrennen zu tun hat.

Deshalb:

Willkommen zurueck in meinem Leben, liebe Kohlensaeure!

Freitag, 16. April 2010

Krankomat-Live-Blog Teil 8: Fernsehstars im Krankenhaus

Vor einer guten Weile wurde Premiumpatientin von einem interessierten Leser gefragt, wie Aerzte denn so zu Arztserien staenden. Bei einer Runde Blutabnehmen ergriff Premiumpatientin spontan die Chance und fragte den Assisstenzarzt, der ihr im Uebrigen auch am ehesten so vor kam, oefter nach Dienstschluss vor der Glotze zu haengen, gleich alle Fragen, die ihr so dazu einfielen. Hier das (nicht authorisierte und anonymisierte) Interview:

Premiumpatientin: Gucken Sie als Arzt Arztserien?
Assistenzarzt: Ja. Ich mag Scrubs ganz gern. Das sehen auch die meisten Aerzte hier.
Premiumpatientin: Aber aergern Sie sich nicht staendig, dass da medizinisch gesehen unheimlich viele Fehler drin sind? Ich wuerde das ja nicht ertragen, wenn in einer Koptologie-Soap alles falsch gemacht werden wuerde.
Assistenarzt: Noe, is mir eigentlich egal. Die einzige Serie, die sich einigermassen an die Regeln haelt, ist angeblich Emergency Room. Das guck ich aber nicht.
Premiumpatientin: Naja, seit George Clooney nicht mehr dabei ist, lohnt sich das ja auch nicht.
Assistenzarzt: Wer?
Premiumpatientin: Schon gut.
Assistenzarzt: Aber bei vielen Kollegen ist das sehr beliebt.
Premiumpatientin: Was ist denn der haeufigste Fehler in den Arztserien?
Assistenzarzt: Es wird viel zu schnell der Defibrillator rausgeholt. Bei nem Herzstillstand macht man eigentlich  Herzmassage per Hand. Erst bei Kammerflimmern kommen die Elektroschocks.
Premiumpatientin: Und wie ist das eigentlich mit den Patienten? Holen Sie sichs jetzt zum Beispiel bei Scrubs Anregungen, wie man mit Patienten umgeht?
Assistenzarzt: Aber, das sag ich Ihnen, wenn es mal darum geht, dass ein Experte gesucht wird fuer Maischberger oder sonstwas, dann stehen sie alle ganz vorne. Regelrechte Kaempfe spielen sich dann hier ab. "Nein ich bin DER Experte" - "Nein, ich bin DER Experte" und so weiter.
Premiumpatientin: Das war zwar nicht meine Frage, aber gut. Waren Sie den auch schon mal irgendwo Experte? Nee, oder?
Assistenzarzt: Nein. Aber mit acht Jahren, ich komm ja vom Land, war ich Westfalens Schweine-Koenig, und da kam ich in die regionalen TV-Nachrichten.
Premiumpatientin: Ah ja.
Assistenzarzt: Danke fuer das Blut.

Mittwoch, 14. April 2010

Krankomat-Live-Blog Teil 7: Mit Oliver auf der Bettkante

Heute geht es um Oliver, den Physiotherapeuten, in den sich Premiumpatientin ein wenig verknallt hat. Manche Patienten, zum Beispiel die, die eine grosse Operation hinter sich haben und die, die lange liegen mussten, muessen mithilfe der Physiotherapie quasi neu laufen lernen. Die einzelnen Lektionen sind dabei:
1. auf der Bettkante sitzen
2. aufstehen
3. im Sessel sitzen
4. den Gang runterlaufen
5. Treppen steigen
Natuerlich immer mit Hilfe des Physiotherapeuten. Wenn man die fuenf Punkte ohne gross rumzuschwanken absolviert hat, dann ist man auf sich allein gestellt.
Oliver hat eigentlich schon alles mit Premiumpatientin geuebt, und sie hat mehr oder weniger gut abgeschnitten, aber anstatt sie auf ihrn wackligen Beinchen in die Welt hinauszulassen, uebt er immer weiter mit ihr. Kann ja nicht schaden.
Das eine Mal, Premiumpatientin hatte ihre Physiotherapie-Stunde schon hinter sich, schaute ploetzlich Oliver durch die offene Tuer.

Oliver: Hey, was machst Du?
Premiumpatientin: Mir is voll langweilig.
Oliver: Hast Du Karten?
Premiumpatientin: Na klar!

Premiumpatientin setzte sich ordnungsgemaess auf die Bettkante (da gibts naemlich bestimmte Regeln, mit erst auf die Seite rollen und mit der rechten Hand abstuetzen und so weiter), Oliver setzt sich dazu, und sie spielen Mau-Mau. Nach drei Spielen (Premiumpatientin hat hoffnungslos verloren) schreit jemand vom Gang her: "Oliver! Wo bist Du denn? Kannst Du endlich mal Herrn Schneider ausm Bett holen?"
Oliver entschuldigt sich, verspricht Premiumpatientin eine Revange und verlaesst das Zimmer.
Premiumpatientin laechelt uebers ganze Gesicht. Und laechelt weiter, den ganzen Tag. "Mau-Mau hat Potential", denkt sie, "Mau-Mau hat Potential."

Montag, 12. April 2010

Krankomat Live-Blog Teil 6: Die beste Diaet der Welt

Warum Premiumpatientin im Krankenhaus immer abnimmt? Weil das Essen, nun ja, nicht so das wahre ist. Die Vegetarier bekommen oft sehr merkwuerdige Gerichte wie Moehrenschnitzel oder Kohlroulade mit Getreidefuellung und Kuemmelsosse. Fleisch und Fisch sind in der Regel staubtrocken, und, das findet Premiumpatientin am schlimmsten, stehen die Essenstabletts meistens eine Weile rum, bevor die Patienten sie bekommen, so dass sich auf den Sossen so eine merkwuerdige Haut bildet.
Wer jetzt denkt, dass Premiumpatientin total zickig ist mit dem Essen schaue sich mal diesen Ausschnitt des Speiseplans genau an. Die Zeile M2 ist besonders prickelnd, wenn man Montag und Dienstag vergleicht. Und, habt ihr jetzt noch Hunger?

***Auf Klick wirds groesser!***

Sonntag, 11. April 2010

Krankomat Live-Blog Teil 5: Wo stirbt sichs im Krankenhaus am besten? (2)

Das Klo

Es war einmal ein junger Mann. Der interessierte sich sehr fuer Kokain. So sehr, dass Selbstversuche  an der Tagesordnung waren. Eines Tages ging es ihm schlecht. Er ging also in die Notaufnahme . Er wurde dort untersucht und anschliessend auf die Station fuer Irgendwaslogie im zweiten Stock geschickt. Er benutzte ausgerechnet den Fahrstuhl, in dem der alte Mann gestorben war. Das rief schon mal einen Anflug von Uebelkeit hervor. Auf der Station angekommen wurde er von der Schwester in ein Zimmer gebracht. Er solle sich erstmal ausruhen und ein Arzt wuerde bald kommen. Der junge Mann dachte: "Hm, irgendwas fehlt mir gerade. Ich bin so niedergeschlagen." Er ueberlegte und ueberlegte, und dann viel ihm ein, was ihm fehlte. Er ging auf den Flur zur Toilette, holte das Tuetchen mit dem weissen Pulver heraus, arrangierte es so wie er brauchte und zog es in die Nase. Erst ging es ihm gut dann schlecht, dann war er irgendwie nicht mehr da. Er musste kotzen, konnte nicht, es kam aber hoch, er konnte nicht mehr atmen und alles war schwarz.
Als der Arzt in das Zimmer kam, wunderte er sich. "Schwester Birgit!", schrie er, "Wo is denn der Patient hin?" "Keine Ahnung", kam zurueck. Als der junge Mann auch bis zum Abend nicht auftauchte, schloss das Pflegepersonal daraus, dass er wohl doch nicht im Krankenhaus behandelt werden wollte.
Die Putzfrau wunderte sich am naechste Tag, dass jedes Mal, wenn sie diese eine Toilette putzen wollte, besetzt war. Aber irgendwie wars ihr auch egal. Sie wollte ja niemanden bei irgendwas stoeren.
Einige Tage spaeter fiel der Schwesternschuelerin ein merkwuerdiger Geruch auf. Die Klotuer wurde schliesslich aufgebrochen und man fand endlich den am verwesenden jungen Mann.

Freitag, 9. April 2010

Krankomat Live-Blog Teil 4: Wo stirbt sichs im Krankenhaus am besten? (1)

Klar, am haeufigsten wahrscheinlich auf dem OP-Tisch (vielleicht auf genau dem, auf dem man Dich das letzte mal aufgeschnitten hat?) oder im Krankenbett (vielleicht genau in dem, in dem Du das letzte mal lagst? Denk mal drueber nach!). HIer in diesem Krankenhaus weiss Premumpatientin von mindestens zwei skurrileren Faellen. Heute Teil eins, morgen Teil zwei. Fiktive Erzaehlelemente wurden aus stilistischen Gruenden von der Autorin hinzugefuegt.

Der Fahrstuhl
Es war einmal ein alter Mann. Er war krank und deswegen im Krankenhaus. Er ging sehr gern vor die Tuer, um dort zu Rauchen, aber er musste immer einen Perfusor hinter sich her ziehen, weil er ein medikament dringend kontinuierlich brauchte.
Eines Tages dachte sich der alte Mann:"Hm, heute gehts mir aber gar nicht gut. Mir ist so schwindelig." Trotzdem brauchte er dringend seine 6:00-Uhr-Zigarette. Also stand er auf, zog seinen Perfusor hinter sich her und fuhr mit dem Fahrstuhl nach unten. Nach der Zigarette dachte er: "Hm, heut gehts mir so schlecht, da paffe ich gleich noch eine." Dass einem von zigaretten auf nuechternen Magen erst recht schwindelig wird, hat er dabei nicht bedacht. Naja, er stieg nach der 2. Kippe wieder ein in den Fahrstuhl. Ploetzlich spuerte er einen Ruck. Davon erschreckte er sich so sehr, dass er ohnmaechtig zu Boden sank.
Der Ruck war das Steckenbleiben des Fahrstuhls. Eine Woche spaeter fiel endlich irgendwem auf, dass einer der vier Fahrstuehle nicht mehr fuhr. An diesem Tag fand man dann auch den alten Mann. Und der zweite Fahrstuhl von rechts riecht immer noch komisch.

Donnerstag, 8. April 2010

Es lebt

Viel zu lange hat Premiumpatientin nicht gebloggt. Dass heisst nicht, dass sie ihren Lesern nicht treu ist. Im Gegenteil. Sie ist undercover gegangen und hat sich fuer einige Wochen hoechstpersoenlich in den Hochsicherheitstrakt des Krankenhauses ihres Vertrauens eingeschleust. Bloggen war von dort aus Sicherheitsgruenden nicht moeglich. Inzwischen hat sich Premiumpatientin, nachdem sie die spannendsten  Geschichten (auch von Oliver wird es mehr geben) gesammelt, in die peripheren Gefilde des Krankenhauses zurueckgezogen und wird ab sofort das Krankomat Live-Blog weiterfuehren

Dienstag, 9. Februar 2010

Krankomat Live-Blog Teil 3: Compliance

Eine Weisheit aus den Tiefen des Krankenhauses: Je attraktiver der Arzt, desto kooperativer die Patientin. Andersrum funktioniert das allerdings nicht. Manchmal kann man noch so compliant sein, der Arzt wird einfach nicht schöner. Schade eigentlich.

Donnerstag, 28. Januar 2010

Krankomat Live-Blog Teil 2: Langeweile

Ja, als Patient ist es todlangweilig im Krankenhaus. Todlangweilig. Premiumpatientin verrät heute, wie es unerträglich wird. Sie brauchen:

1. Eine Schwester, die darauf besteht, laut einen lokalen Privatsender zu hören. Die Hits sind hier: "Time of my Life", "Strong Arms" und "Mandy". Mitsingen - keine Frage. Premiumpatientin hat Kopfschmerzen...

2. Dann eine Schwester, die fragt ob Premiumspatientins Vater, der sie besucht, ihr Ehemann ist. (Übrigens fast so schlimm, wie der Pfleger, der ihre Freundin Anna P., die drei Jahre älter ist als sie, die Frage stellt: "Und, Sie sind die Tochter?")

3. Kein Besuch von Superdoc!!! Obwohl der ja wissen müsste, dass Premiumpatientin da ist. Pffff....

Heute also erst mal zwischen "Strong Arms" und "Mandy" eine Radioreportage gehört. Es geht um Morbus Crohn. Morbus Crohn bei Pferden. War Radiojournalismus immer so schlecht? Oder wollte der Chefredakteur einfach mal auf das Problem aufmerksam machen?

Dann passiert aber doch noch was gutes: Physiotherapeut Oliver kommt vorbei. Wahrscheinlich die beste Stunde des Tages. Und frisch gewaschene Haare hat Premiumpatientin auch. Vielleicht sollte sie mal Anna P. fragen. Die hat nämlich auch gerade einen Physiotherapeuten zum Freund. Und das scheint zu funktionieren. Man denkt nämlich schon ans Zusammenziehen. Allerdings auch, weil Anna ihre Mitbewohnerin dringend loswerden will.

Mittwoch, 27. Januar 2010

Krankomat Live-Blog Teil 1: Willkommen im Krankenhaus

Willkommen, willkommen. 
Danke, danke, dass Sie sich wieder für unser Haus entschieden haben. Wir sind hier nicht im Hotel. Man erwartet von Ihnen, dass sie sich nicht beklagen. Das Bett wird auch nicht bequemer, im Gegenteil, das Bett wird wahrscheinlich nie wieder so eine gute Qualität aufweisen wie jetzt. Denn die Qualität von ohnehin schon schlechten Matratzen steigt nicht etwa mit ihrer Abnutzung (Mix von wegen "die schläfst sich noch ein!" oder "das beste Alter für eine Matratze sind 30 Jahre.")
Sprechen Sie Ärztinnen nicht mit Schwester an, das könnte einen frauenpolitischen Eklat zufolge haben. Pfleger sollte man nie als Herr Doktor betiteln, den Oberarzt nicht als Student und die Schwester nicht als Putzfrau (oder als Uschi, Mutti etc.), alles abgrundtiefe Beleidigungen.
Bitte orientieren Sie sich an den Kittelfarben:
Arzt = weiß, blau oder hellgrün
Schwester = weiß, blau oder hellgrün
Pfleger = weiß, blau oder hellgrün
Oberarzt = weiß, blau oder hellgrün
Putzfrau = weiß, blau, hellgrün oder magenta

Und jetzt zu Ihnen, Patient:
Über Sie wird gelästert, gelacht, man wird sie an ihr Bett ketten, und wenn man keine Lust auf Ihr Gejammer hat, dann gibt's einfach noch mal eine Spritze. Das, was Sie da gerade anhaben, das nennt man hier Nachthemd. Designerstück. Jedes einzelne ein "one-of-a-kind-Teil". Sie sind hier der Irre, weil Sie z.B. nach einem Schmerzmittel fragen und das auch noch innerhalb von einer Stunde bekommen wollen. Also sowieso, nicht so viel jammern, und nicht so oft auf die Klingel drücken.

Aber es gibt auch ganz nette Sachen im Krankenhaus: z.B. der Feigensaft zum abführen, der so lecker schmeckt, oder Oliver, der Physiotherapeut...

Freitag, 22. Januar 2010

Auf, auf und davon

Kennt jemand  noch diesen Spruch? Genau, von Superman. Superman macht immer den Abflug mit den Worten "Auf, auf und davon". Heute nacht wird Premiumpatientin zur Superpatientin. Und macht erstmal den Abflug. Ein laengerer Rechercheurlaub im Krankenhaus ihres Vertrauens steht an. Der Blog macht Pause. Bald wird es hoffentlich einen Live-Blog geben, direkt von Ort und Stelle. Dann berichtet Premiumpatientin hautnah von allen Skandalen, Morden, Drogeneklats und Sexgeschichten aus dem Krankenhaus.

Donnerstag, 21. Januar 2010

Twittern beim Psychologen

Nachdem Monsterdoc mir eine absolute Steilvorlage geliefert hat, fang ich jetzt mal mit dem Patiententwittern an. Heute: Premiumpatientin beim Psychologen.
  • Premiumpatientin: Kann mich mal so richtig beim Psychotypen auskotzen. Und der Kaffe ist auch gut. Geil. #kotzen #kaffee
  • Premiumpatientin: Jetzt probiert der wieder mir die Vorgaenge in meinem Gehirn zu erklaeren. Versteh ich doch eh immer nicht. Amyg..was bitte? #gehirnologie
  • Premiumpatientin: Was muss ich eigentlich noch einkaufen? Milch, Zucker, Kaffee... #blablabla 
  • Premiumpatientin: Wat schaut der mich eigenlich immer so komisch an? Note to self: Naechstes mal keinen ganz so kurzen Rock anziehen. #minirock #notgeil
  • Psychotyp @ Premiumpatientin: Also, fassen wir zusammen: Sie haben keine Lebensfreude, ein gestoertes Sozialleben, keine sexuelle Befriedigung und keine Ziele im Leben. Bis naechste Woche dann. #gestoert
  • Premiumpatientin: Schoen, dass er das nochmal so gesagt hat. Jetzt fuehle ich mich wirklich gleich viel besser. Und jetzt ab nach hause.  #hause
  • Premiumpatientin: Achso: Fragt mich was! #twitter fragen

Mittwoch, 20. Januar 2010

Suchbegriffe im Januar

Man merkt den Einfluss des Krankenhauspornos aka Eine wahre Liebesgeschichte und des Adventskalenders.

Gebrauchten Adventskalender zu verkaufen (ob den jemand haben will? Im Januar?)

Adventskalender mit drogen (gute Geschaeftsidee!)

sex mit Anästhesistin

erotische ärztinnen musterung (ich glaube, ich muss mich mal intensiver mit dem Thema Aerztinnen auseinandersetzen)

Arzt keine lust auf patienten (schlechte Voraussetzung. Vielleicht mal nach ner Umschulung ausschau halten)

Sex im Behandlungsszimmer (siehe "Verbotene Spiele")

weihnachtskalender mit dicke frauen

hybridbibliothek als zukunftskonzept (bitte was?)

ich such freut schwat kranken schvester- fur sex .ch .com. (das koennte mir einer meiner schweizer Leser evtl. mal uebersetzen)

Dienstag, 19. Januar 2010

Eine wahre Liebesgeschichte Teil 8

Premiumpatientin klopft, oeffnet die Tuer und steckt ihren Kopf hindurch. Und bleibt wie erstarrt stehen. Ein kalter Schauer laeuft ihr ueber den Ruecken. Denn alles, wirklich alles haette sie erwartet hinter dieser Tuer zu sehen, nur nicht das.
Im Behandlungszimmer stehen Siegfried und sein Oberarzt. Beide halten ein Glas Sekt in der Hand, kichern albern und scheinen sich sehr zu amuesieren.
"Premiumpatientin, komm rein! Wir haben was zu feiern!" sagt Siegfried, und zum Oberarzt: "Das ist meine Freundin, Premiumpatientin."
"Was ist hier los?" fragt Premiumpatientin, mit dem Gefuehl, dass ihr das, was auch immer los ist, nicht gefallen wird.
"Kommen Sie, sagen Sie es ihr!" draengt der Oberarzt.
"Nun gut", sagt Siegfried und raeuspert sich. "Ich habe mich fuer diesen Traumjob in der Klinik am anderen Ende der Welt beworben, und der Oberarzt hat ein gutes Wort fuer mich eingelegt, und jetzt haben die angerufen, und sagen, ich hab die Stelle so gut wie sicher!"
"Am anderen Ende der Welt?" fragt Premiumpatientin unsicher. "Und was ist dann mit uns?"
Siegfried wird ploetzlich ernst. Man kann beinahe hoeren, wie sein Gehirn rattert.
"Ach ja", sagt er dann, "daran habe ich gar nicht gedacht." (Und das ist nicht ueberzogen, sondern die Wahrheit. Siegfried hatte es nie so mit dem Vorausschauen.)
"Aber", sagt er, "irgendwie schaffen wir das schon."


Leider sind Strategien, die mit dem Satz "Irgendwie schaffen wir das schon" charakterisiert werden koennen, selten von Erfolg gekroent. Siegfried ging ans andere Ende der Welt, Premiumpatientin blieb, wo sie war, weil sie an ihrem Ende der Welt nun mal zuhause war und - auch das ist tatsaechlich die Wahrheit - sie nicht glaubte, dass sie jemals wieder so einen Arzt wie Superdoc finden wuerde. Manchmal ist sie naemlich doch ganz vernuenftig, die Premiumpatientin. Viel Zeit fuer Trauer blieb nicht. Denn bald sollte ein neuer junger huebscher Arzt in ihr Leben treten...

Episode Guide
1.Der charmante Unbekannte
2. Gewagtes Gestaendnis
3. Gefaehrliche Kuesse
4. Brennende Leidenschaft
5. Verbotene Spiele
6. Bedrohliche Schatten
7. Retter in der Not
8. Zeit des Abschieds

Montag, 18. Januar 2010

Eine wahre Liebesgeschichte Teil 7

Sie versucht, sich aufzurappeln, doch wieder rutscht sie aus. Der Unbekannte ist jetzt ganz nah. Er bleibt stehen und beugt sich bedrohlich ueber sie.
"Premiumpatientin?"
"Haeh?"
Premiumpatientin stutzt, rappelt sich auf und schaut schaut unglaeubig in das Gesicht des Unbekannten.
"Superdoc?" fragt sie unglaeublich.
Superdoc hilft ihr auf. Bloederweise ist sie genau in eine Pfuetze gefallen, und jetzt ist sie ueber und ueber mit nassem Dreck bedeckt.
"Was passiert?" fragt Superdoc.
"Nee, alles super."
"Was tun Sie hier? Waren Sie etwa schon wieder in der Notaufnahme?"
"Nein, mir gehts gut."
"Was machen Sie dann um diese Zeit hier?"
"Hm...Aehh...hmm", stottert Premiumpatientin, denn eigentlich soll Superdoc als Internist nicht wissen, dass sie mit einem Chirurgen schlaeft (Chrirurgen und Internisten sind so ein Thema fuer sich. Oder vielleicht auch zwei.)
"Doch, ja, Notaufnahme, genau. Ich..aehm..ich brauchte... Tabletten! Genau! Weil mir das Antibiotikum, was ich gerade nehmen soll, in Dreck gefallen ist. Da brauchte ich neues. Genau, ja, so wars."
"Ooooch, Mensch", antwortet Superdoc, der sich wahrscheinlich in diesem Moment ueberlegt, ob Premiumpatientin einen Vollknall hat, oder ob sie einfach nur sehr ungeschickt ist. Zum Glueck passt die Geschichte ganz gut dazu, dass sie selber noch bis vor ein paar Minuten im Dreck lag.
"Gehen Sie zum Bus?" fragt Premiumpatientin.
"Nein, mein Auto steht dahinten."
Premiumpatientin schaut so, als ob sie gleich anfaengt zu heulen. Superdoc denkt an seine in Dreck gehuellte Patientin und seine schoenen Ledersitze.
Er seufzt. "Soll ich Sie nach hause bringen?" sagt er leicht gequaelt.
"Oh, das ist wirklich supernett von Ihnen, Superdoc!" Premiumpatientin grinst ihn an.
Wenig spaeter  liegt Premiumpatientin in ihrem warmen, weichen Bett und schlaeft.


Zwischen Siegfried und Premiumpatientin ist erstmal Funkstille. Eigentlich findet sie es schon am naechsten Tag gar nicht mehr so schlimm, dass sie mit Siegfried in einem Zimmer war, dass irgend so ein bloeder Chirurg mal Abschleppzimmer genannt hat. Besonders, nachdem sie durch weiteres Nachfragen bei den Aerzten und Schwestern (Schwestern sind mitunter ja sehr redselig) herausgefunden hat, dass es nicht wirklich das Zimmer ist, wo Aerzte ihre Patientinnen hin abschleppen, sondern eher das Zimmer, wo Professoren die Studentinnen hin abschleppen. Also fallen Siegfried und sie ja gar nicht in das Schema. Nichtsdestotrotz macht es Premiumpatientin Freude, den armen Siegfried ein bisschen hinzuhalten. Er ruft auch oefter an, aber sie drueckt ihn konsequent weg.
Da Premiumpatientin aber eigentlich vor Liebe fuer Siegfried innerlich brennt, haelt sie dieses Verhaltensschema genau fuenf Tage durch. Natuerlich weiss sie, wann Siegfried Dienst hat, deshalb will sie ihn dann von der Arbeit abholen. In der Klinik angekommen, fragt sie gleich den erst besten Chirurgen, wo er denn stecken koennte.
"Der ist gerade in der fuenf", sagt der und zeigt auf ein Behandlungszimmer (NICHT das Abschleppzimmer). "Geh doch einfach kurz rein, damit er weiss, dass du da bist."
Gesagt, getan. Premiumpatientin klopft, oefnnet die Tuer und steckt ihren Kopf hindurch. Und bleibt wie erstarrt stehen. Ein kalter Schauer laeuft ihr ueber den Ruecken. Denn alles, wirklich alles haette sie erwartet hinter diese Tuer zu sehen, nur nicht das...


So ging die Geschichte los und das ist beim letzten Mal passiert.

Samstag, 16. Januar 2010

Eine wahre Liebesgeschichte Teil 6

"Wart mal", sagt Premiumpatientin zu Siegfried, "ich hab da was gehoert."
"Haeh?"
Und ploetzlich wird die Tuer aufgerissen.
Notduerftig greift Premiumpatientin zu ihrer Bluse, die an einem Stuhl haengt und haelt sie vor ihren Oberkoerper. Siegfried schnappt sich das naechste, was er finden kann - einer von Premiumpatientins Finnougristik-Ordnern - und bedeckt damit schnell seine entbloessten Weichteile.
"Lassense sich von mir nicht stoern", sagt die Putzfrau, die inzwischen eingetreten ist und unbehelligt den Boden wischt. "Ick seh das hier jeden Tag, wir nennen den Raum hier ja nich umsonst das Abschleppzimmer."
"Das Abschleppzimmer?" ruft Premiumpatientin erbost. "Du brigst mich in das Abschleppzimmer?"
"Aehm..", stottert Siegfried.
"Manche nennens auch einfach nur den Puff", sagt die Putzfrau und wischt in aller Ruhe weiter.
"DEN PUFF?"
"Ach, Premiumpatientin, der Iwan Kolinski von Station 32b hat gesagt, hier haette man seine Ruhe."
"Viel Spass noch, Kinners", ruft die Putzfrau und verlaesst den Raum.
"Mensch, Siegfried", sagt Premiumpatientin. "Ich glaub, ich geh jetzt lieber."
Sie packt ihre Sachen zusammen und zieht sich schnell an. Siegfried steht immer noch hilflos im Raum und weiss nicht, was er sagen soll. Premiumpatientin nimmt ihm den Finnougristik-Ordner aus der Hand und geht.
Es ist mitten in der Nacht und Premiumpatientin ist auf dem Weg nach hause. Normalerweise braucht sie nur fuenfzehn Minuten nach hause, aber leider fahren die Bahnen nicht mehr. Das Krankenhaus liegt auch in einer nicht allzu guten Gegend, sie selbst wurde nur ein paar Strassen entfernt einmal ueberfallen, und es ist auch nicht solange her, dass sie am nahegelegenen Bahnhof eine Schiesserei mitbekommen hat. Fuer einen Moment ueberlegt Premiumpatientin, ein Taxi zu nehmen. Aber fuer den Idioten geb ich jetzt bestimmt nicht noch Geld fuer ein Taxi aus, denkt sie. Also macht sie sich auf den Weg zur naechsten Bushaltestelle. Ploetzlich hoert sie hinter sich Schritte, die immer naeher kommen. Sie dreht sich kurz um und erhascht den Blick auf eine grosse, dunkle Gestalt. Sie laeuft etwas schneller, doch der Unbekannte haelt Schritt. Ploetzlich stolpert sie ueber einen Ast auf dem Buergersteig und faellt der Laenge nach hin. Sie versucht, aich aufzurappeln, doch wieder rutscht sie aus. Der Unbekannte ist jetzt ganz nah. Er bleibt stehen und beugt sich bedrohlich ueber sie...


Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Teil 5

Freitag, 15. Januar 2010

Eine wahre Liebesgeschichte Teil 5

"Leider habe ich sehr schlechte Nachrichten fuer sie. Sie muessen jetzt sehr stark sein", sagt der Arzt. Premiumpatientin wird ganz komisch im Magen. Ihr Herz puckert. Die anderen Patienten im Wartezimmer gucken verstoert-neugierig.
Der Arzt raeuspert sich.
"Sie haben einen aeusserst bedrohlichen Herzfehler."
"Was heisst das?" fragt Premiumpatientin mit zitternder Stimme.
"Sie haben ein gebrochenes Herz. Es gibt nur eine einzige Therapie, die zur Heilung fuehrt. Das ist diese hier", sagt der Arzt, beugt sich zu ihr herunter und kuesst Sie auf den Mund.
"Sie entschuldigen mich", sagt Siegfried zu den umsitzenden Patienten, die jetzt schockiert-verwirrt gucken, "wir muessen die Therapie der Patientin jetzt an einem anderen Ort vertiefen."
Siegfried zieht Premiumpatientin aus dem Wartezimmer und wartet bis sie ausser Reichweite sind. Er will sie weiter kuessen, jedoch hat Premiumpatientin bereits einen hysterischen Lachkrampf, so dass sich das mit dem Kuessen ziemlich schwierig gestaltet.
Als Premiumpatientin sich wieder einkriegt, sagt Siegfried: "Ich hab jetzt Schluss. Gehen wir zu Dir ode zu mir?"
Immer wieder besucht Premiumpatientin Siegfried im Krankenhaus. Manchmal auch, wenn er Nachtschicht hat, dann wartet sie, bis er mal nichts zu tun hat. Manchmal lohnt sich das richtig, manchmal haben die beiden nur zwei Mal fuenf Minuten zusammen. In der Zwischenzeit sitzt Premiumpatientin dann in einem leeren Behandlungszimmer, zu dem Siegfried ihr Zugang verschafft hat, und lernt Koptologie und finnische Syntax. So genau darf das aber keiner wissen, denn ganz okay faende Siegfrieds Chef das nicht.
In dieser Nacht ist mal wieder soweit. Premiumpatientin uebt gerade Konsekutivsaetze und Futur II. Die Tuer geht auf und Siegfried steht da.
"Es ist alles ruhig draussen", sagt er. "Wir haben ein bisschen Zeit fuer uns."
Mit einer schwungvollen Handbewegung wischt Premiumpatientin ihre Ordner vom Schreibtisch und Siegfried zieht seinen OP-Kittel ueber den Kopf. Wie es weiter geht, koennt ihr euch ja vorstellen, wenn ihr das wollt. Premiumpatientin hat wahrscheinlich am unromantischsten Ort der Welt Sex, aber sie hat eh nicht so einen Sinn fuer Romantik. Ploetzlich hoert sie ein Knarren vom Gang.
"Wart mal", sagt sie zu Siegfried, "ich hab da was gehoert."
"Haeh?"
Und ploetzlich wird die Tuer aufgerissen.

Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4

Donnerstag, 14. Januar 2010

Eine wahre Liebesgeschichte Teil 4

Siegfried und Premiumpatientin sind frisch verliebt. Er sagt so Sachen wie: " Ich koennte den ganzen Tag nur zuschauen, wie Du Dir die Haare foenst." Oder sowas wie: "Dein Niesen ist das schoenste Niesen, das ich jemals gehoert habe." Er kauft fuer Premiumpatientin teuren Wein und kocht ihr Calamari und Miesmuscheln. Leider hat er immer nicht so viel Zeit, weil er so viel arbeitet, so dass Premiumpatientin und er sich nicht ganz so haeufig sehen. Aber dafuer haelt die Herzklopfen-wenn-man-vor-seiner-Tuer-steht-Phase sehr lange an.  Premiumpatientin findet es sogar sexy, wenn er ihr an ihrem Bauch zeigt, wo er bei welcher Operation welche Schnitte machen wuerde.
"Wuerdest Du mich auch mal operieren?", fragt Premiumpatientin dann.
"Nie im Leben", sagt Siegfried, "fuer kein Geld der Welt wuerde ich deinem perfekten Koerper auch nur eine Narbe zufuegen wollen."
Leider soll sich bald ein Schatten ueber ihre Romanze legen. Eines Tages sitzt Premiumpatientin naemlich wieder in einem der Wartezimmer im Krankenhaus ihres Vertrauens. Sie ist nicht die einzige, die hier wartet, eine Mittvierzigerin, von der man sicher sein kann, dass sie bei ihre Klamotten bei kik einkauft, daneben ein aelterer Herr, der apathisch in die Leere starrt und gegenueber zwei Damen um die achtzig, die sich eber Strickmuster unterhalten. Dann kommt ein Arzt ins Wartezimmer. Es ist der, auf den Premiumpatientin gewartet hat.
"Premiumpatientin?", sagt er.
"Ja?"
Er geht naeher auf sie zu.
"Leider habe ich sehr schlechte Nachrichten fuer sie. Sie muessen jetzt sehr stark sein."

Teil 1
Teil 2
Teil 3

Mittwoch, 13. Januar 2010

Eine wahre Liebesgeschichte Teil 3

Also, Chirurg Siegfried und Premiumpatientin sind noch bei ihrem ersten Date, wenn man das so nennen will, bei einem Kaffee.
Der Kaffee ist ausgetrunken, und Siegfried sagt: Du, Premiumpatientin, ich wuerde dich ja gerne nach hause bringen, aber ich muss wirklich zur Arbeit.
Premiumpatientin: Naja, dann bring ich Dich halt zur Arbeit.
Is ja nicht so, dass das Krankenhaus ihres Vertrauens nicht auch so ein bisschen wie zu hause ist. Und ausserdem will sie gerade jede Sekunde mit Siegfried verbringen, und seinen breiten Schultern, seinen blauen Augen, seinem markantem Gesicht...wie auch immer.
Sie laufen gemeinsam den Weg zur chirurgischen Klinik hoch und gehen durch einen Hintereingang, den Premiumpatientin noch nicht kannte, hinein.
Siegfried: Da ist unser Aerztezimmer, wo wir vor den OPs noch n Kaffee trinken.
Er zeigt auf eine Tuer. Premiumpatientin will sich eigentlich verabschieden, aber ploetzlich nimmt Siegfried ihre Hand und zieht sie durch die Tuer. Hier sitzen ungefaehr sieben Chirurgen.
Unbekannter Chirurg: Ach, Siegfried, da bist du ja endlich.
Siegfried reagiert nicht er zieht Premiumpatientin an sich und gibt ihr einen langen Kuss. Nicht zu nass, nicht zu trocken, sondern genau richtig. Premiumpatientin ist fuer einen Moment in einer anderen Welt. Irgendwo, wo der Boden aus Wolken besteht und Schmetterlinge rumfliegen. Als der Kuss vorbei ist, ist sie wieder im Aerztezimmer und hoert das Gegroehle von Siegfrieds Kollegen. Sie grinst Siegfried an.  "Ich ruf dich an", sagt er und Premiumpatientin verlaesst laecheln das Krankenhaus. Niemals haette sie gedacht, dass ihr HIER so etwas schoenes passieren koennte.

Hier gehts zu Teil 1 und Teil 2.

Dienstag, 12. Januar 2010

Patiententypologie Teil drei: Die Jammernde

Die jammernde Patientin

Erkennbar an: Den ganzen Tag Aerzten, Pflegepersonal und vor allem (!) Premiumpatientin ihre Lebensgeschichte zu erzaehlen, die meistens sehr schrecklich ist. Moegliche Elemente: Krieg, Nachkriegszeit, DDR-Zeit, Armut, verstorbene Angehoerige. Sollte das nicht reichen, wird wahlweise auch noch die Lebensgeschichte der Mutter, des Ehemanns oder des Sohnes erzaehlt. Was halt gerade schrecklich genug ist.
Ausserden spart die Jammernde natuerlich nicht aus, wie schlecht es ihr im Moment geht.

Visite:
Stationsarzt: Guten Tag, wie geht es Ihnen?
Jammernde: Grauenhaft. Ganz schrecklich, Herr Doktor, ganz schrecklich.
Stationsarzt: Hm. Haben Sie Schmerzen?
Jammernde: Ja. Ganz schrecklich, Herr Doktor, ganz schrecklich.
Stationsarzt: Wie sind die Schmerzen denn? Stechend....
Jammernde: Ja!
Stationsarzt:...oder eher drueckend...
Jammernde: Ja, auch!
Stationsarzt:...oder eher brennend?
Jammernde: Ja, brennend auch. Ganz schrecklich, Herr Doktor, ganz schrecklich.
Stationsarzt: Hm. Uebelkeit, Erbrechen?
Jammernde: Ja, beides. Andauernd.
(Spaetestens jetzt denkt Premiumpatientin: Ach ja? Das mit den Schmerzen kann sie selbstverstaendlich nicht beurteilen, auch wenn die Jammernde sich tagsueber nicht gerade kruemmt vor Schmerzen. Aber Erbrechen haette sie ja nun wirklich mitkriegen muessen. Naja.)
Jammernde: Wissen Sie, Herr Doktor, das ist ja nicht das einzige. Damals, nach dem Krieg...
In diesem Moment weiss Premiumpatientin schon, was jetzt kommen wird. Sie steht auf und will das Zimmer verlassen.
Stationsarzt (mit einem Blick, der sagt: "Lass mich nicht alleine mit der!"): Gehen Sie nicht! Zu Ihnen will ich auch noch, Premiumpatientin.
Premiumpatientin: Ja, aber ich kenn die Geschichte schon. ICh warte draussen und Sie sagen mir bescheid, wenn Sie Zeit fuer mich haben.
Premiumpatientin dreht sich schnell zur Tuer, um dem hilflosen Blick des Stationsarztes zu entgehen, und verlaesst das Zimmer. Denn alles muss sie sich ja auch nicht antun.

Hier gehts zu Teil eins und Teil zwei der Krankomat Patiententypologie.

Montag, 11. Januar 2010

Gruss aus der Apotheke

Bei Premiumpatientin hat es heute an der Tuer geklingelt. Davor stand der Kurierdienst der Apotheke ihres Vertrauens. (Man kennt sich schon.) "Ich hab doch gar nichts bei ihnen liegen", sagt Premiumpatientin. "Das weiss ich nicht", sagt der Kurierdienst, "aber ich habe heute nur einen Brief fuer Sie."
Premiumpatientin macht gespannt den Umschlag auf. Und drin ist  eine Geburtstagskarte. Wahrscheinlich, weil sie die letzte Renovierung grossteilig mitfinanziert hat. Die Apotheke wuenscht Premiumpatientin tatsaechlich Gesundheit fuer ihr neues Lebensjahr und man macht sich ernsthaft Sorgen um den Finanzplan der Apotheke. Denn eine gesunde Premiumpatientin wuerde sich wahrscheinlich sehr in den Zahlen niederschlagen.

Freitag, 8. Januar 2010

Premiumpatientin sucht einen Mann Teil 5

Ja, der Fake-Arzt hat sich wieder gemeldet.
Und zwar so:
ich_bin_arzt an premiumpatientin Do 23:54 Uhr

Betreff: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: fair enough

Erst einmal danke für deine Flüchtigkeitsfehlerverbesserung. Ich mag Frauen, die auf Rechtschreibung Wert legen und diese auch beherrschen. 
Etwas Gesellschaftsrelevantes? Warum tust du dann nicht selbst etwas Gesellschaftsrelevantes (wie z.B. Ärztin werden)? Und wäre es gesellschaftsrelevant, wenn alle Menschen Ärzte würden?
Also dein Ärztewunsch scheint mir doch etwas verschroben, um nicht zu sagen fetischistisch. Beinahe beängstigend.


Also, um mal zusammenzufassen: ich_bin_arzt mag Frauen, die die deutsche Rechtschreibung beherrschen, hat aber Angst, wenn eine Frau genau das sagt, was sie will. Er will nicht auf seinen Beruf reduziert werden, 1.) nennt er sich aber ich_bin_arzt, 2.) meldet er sich ernsthaft auf die Anfrage von Premiumpatientin und 3.) sagt er gleich: Eine Journalistin ist mir zu gewoehnlich. Achso, und sein angebliches Fachgebiet kann er auch nicht richtig schreiben.
Was Premiumpatientin nicht versteht: Warum meldet der sich ueberhaupt noch? Der scheint sehr, sehr verzweifelt zu sein. Entweder ist er eigentlich Lastwagenfahrer, oder er hat schon alle Kolleginnen durchgevoegelt.
Im Uebrigen: Es war nicht sehr schwer rauszubekommen, wo ich_bin_arzt arbeitet, wenn er denn ehrlich war. Es kamen nur zwei Orte in Frage, und zu dem einen hat Premiumpatientin zum Glueck sehr gute Kontakte, denen sie schnell mal das Foto von ich_bin_arzt gezeigt hat. Da er niemandem bekannt vorkam, ist es wohl nach Ausschlussprinzip der andere Ort. Vielleicht sollte sich Premiumpatientin da mal as PRaktikantin bewerben.


Premiumpatientin an ich_bin_arzt Fr 00:16 Uhr
Betreff: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: fair enough

Nochmal zu den Aerzten: Es ist in dem Sinne kein Fetisch sondern eher eine Vorliebe oder praktikable Loesung fuer mich.  Jetzt hab ich aber noch eine Frage an Dich: Du willst nicht auf Deinen Beruf reduziert werden, wie Du mir ein ums andere mal geschrieben hast. Aber Du nennst Dich ich_bin_arzt. Ist das nicht eher kontraproduktiv?

Hier gehts zu Teil 1, Teil 2, Teil 3 und Teil 4.

Donnerstag, 7. Januar 2010

Patienten unter sich

Nichts Neues von der Liebesfront. Deshalb heute mal was ganz anderes. Eine Geschichte, die wohl den Soundtrack "Smoking outside the hospital doors" von den Editorshaette. Also einfach beim Lesen im Hintergrund laufen lassen.

Premiumpatientin ist stationaer im Krankenhaus. Ihre Bettnachbarin moechte gerne um neun Uhr abends schlafen. Premiumpatientin aber nicht. Also zieht sie sich ihre Jacke ueber den Schlafanzug und geht runter vor das Klinikgebaeude, wo die ueblichen Gestalten stehen oder hocken oder sitzen (im Rollstuhl) und rauchen. Einige haben einen Infusionsstaender dabei. Premiumpatientin kann sich gluecklicherweise frei bewegen ohne irgendwas hinter sich herziehen zu muessen.
Entspannt zuendet Sie sich eine Zigarette an und stellt sich neben einen Mann in den Dreissigern (mit Abstand der juengste hier abgesehen von Premiumpatientin). Er hat auch einen Staender mit Perfusor dabei.

Perfusormann: Hey.
Premiumpatientin: Hey.
Perfusormann:  Heute war echt schoenes Wetter. Und, was hast du?
Premiumpatientin: Ja, n bisschen kuehl ist es aber geworden. Ich hab Klrexytchtxeratorose. Und du?
Perfusormann: Ich hab Krebs. Aber morgen soll es regnen, hab ich gehoert.
Premiumpatientin: Ah ja. Hm. Ehrlich, es soll regnen? So ne Scheisse.

Eigentlich ist das eine sehr ernste Geschichte. Fast schon traurig, weil fuer manche Menschen Krankheiten zum Alltag gehoeren, wie eben das Wetter. Da sie aber einer gewissen Absurditaet nicht entbehrt, steht sie trotzdem hier. Premiumpatientin kann auch ehrlich gesagt voll drueber lachen. Morgen wirds wieder weniger ernst, versprochen.

Mittwoch, 6. Januar 2010

Premiumpatientin sucht einen Mann Teil 4

Leider hat sich ich_bin_arzt nicht noch mal gemeldet. Vom user wieauchimma hat Premiumpatientin dafuer diese mail gekommen: ich glaube was du suchst ist ein einer jurist und auch sonst von mäßigem verstand".....:D aber direkt biste ja... "Ja, genau, direkt," denkt sich Premiumpatientin, "und deshalb schreibe ich genau was ich haben will ohne irgendwelche subtilen Botschaften." Was ein "einer jurist" ist, kann sie allerdings auch nicht beantworten. Trotzdem fragt sie einfach mal nach, ob wieauchimma vielleicht Arzt ist. Er antwortet mit: lol.... nein mein einkommen ist leichter und höher verdient.....:) Also arbeitet er wohl als Aushilfskellner in einem ueberteuerten Touri-Cafe auf der Plattform eines Aussichtsturms.Wieauchimma bezeichnet sich in seinem Profil uebrigens als rhetorisch gewandt. Da kann man nur sagen: lol.

Tantrapdm schreibt waehrendessen mit dem Betreff spannend...: grüsse dich. der bin ich nich um bei der sache  zu bleiben. paramedizin jedoch ist mien eigen;physio und pfleger....worum geht´s dir;-)) lg steffen. Tantrapdm aka Steffen spricht laut Profil Deutsch und Suaheli und praesentiert sich auf dem Foto mit nacktem Oberkoerper und Schlafanzughose. Kein wirklich schoener Anblick. Und Paramedizin! Also Kraeuterchen und Waesserchen Selbstheilungskraefte ud Bioenergetik und so. Nun die Frage an Euch Leser: Was soll Premiumpatientin antworten?


Hier gehts zu Teil 1, Teil 2 und Teil 3 der Serie.

Dienstag, 5. Januar 2010

Premiumpatientin sucht einen Mann Teil 3

Wer den Anfang nicht mitbekommen hat, darf hier Teil 1 und Teil 2 nachlesen.
Nochmal zur Erinnerung: Premiumpatientin hat ich_bin_arzt gerade geschrieben, was fuer ein Vollidiot er ist. Auf hoefliche Art und Weise. Eigentlich hat sie nicht damit gerechnet, dass er sich nochmal meldet, aber dann...

ich_bin_arzt an premiumpatientin Mo 22:45 Uhr

Betreff: Re: Re: Re: Fair enough
Hmmh, du scheinst Humor zu haben. Vielleicht kannst du damit ja deinen gewöhnlichen Beruf tatsächlich wieder wett machen ;-) Was hast du denn sonst zu bieten?

Premiumpatientin denkt: Aha, laeuft das so in Partnerboersen ab? Ich biete dir Arzt, du bietest mit Modelmasse? Und im Uebrigen hat er wohl nicht verstanden, dass ich meine letzte mail toternst meinte, und die absolut gar nichts mit Humor zu tun hatte. Naja. Ich will ja, dass das Experiment weitergeht.

premiumpatientin an ich_bin_arzt Di 01:10 Uhr
Betreff: Re: Re: Re: Re: Fair enough
Also gut, ich geb dir mal einen Vorgeschmack auf was ich alles so kann. Teil zwei erfaehrst du gerne, wenn du mir deine Fachrichtung verraetst. Und vielleicht auch das Krankenhaus in dem du arbeitest. Aber darueber koennen wir noch verhandeln.
Ich bin Koptologin und Finno-Ugristin. Ich decke staendig neue Skandale auf, loese ungeloeste Raetsel, suche das Bernsteinzimmer, lausche an Tueren und erforsche die Unterwelt der Stadt. Medizinisch bin ich natuerlich auch sehr bewandert.


ich_bin_arzt an premiumpatientin Di 01:31 Uhr
Betreff: Re: Re: Re: Re: Re: fair enough

O.k., das klingt ja schon mal spannender als Journalistin. Wenngleich auch recht eklektizistisch. Was hast du außer deinem Beruf zu bieten?
Mein Fachgebiet sind Mikrobiologie und Infektionsepidemologie. Doch ich möchte eigentlich nicht nur auf meinen Beruf reduziert werden. Und wo ich arbeite, möchte ich im Moment noch für mich behalten. Was findest du denn noch so an meinem Profil interessant?
Auch frage ich mich, warum es für dich, vor allem auch angesichts deines eigenen akademischen und beruflichen Hintergrundes unbedingt ein Arzt sein muss, noch dazu ein nicht niedergelassener. Was hast du beispielsweise gegen einen Computerfachmann oder einen Sinologen? Kann mir natürlich egal sein, aber ich denke, dieser Partnerwunsch sagt auch etwas über dich aus. Also?


Premiumpatientin denkt: Ach Gott, so ein Mikrobenforscher, der wahrscheinlich "mehr Haendewaschen im Krankenhaus" propagiert und seinen Kollegen auf teuren Fortbildungen erklaert, wie man das richtig macht. Ausserdem muss ich mir jetzt echt gute Sachen ausdenken, damit ich das Experiment fortfuehren kann. Naja, machen wirs mal so:

premiumpatientin an ich_bin_arzt Di11:47 Uhr
 Also, ich bin sehr mutig und risikofreudig und manchmal ein bisschen chaotisch (allerdings sehe ich immer meine Ordnung da drin). Ich lese  viel. Filme und Musik mag ich aber auch. Manchmal, wenn ich geschafft von der Arbeit komme, gucke ich gerne Trash-TV und stell mir vor, wie das Leben waere, wenn alles so einfach wie im Fernsehen waere. Und dann bin ich froh, dass es nicht so ist. Ich versorge eine herrenlose Katze, die bei uns im Hinterhof wohnt. Und Sonntags geh ich mit meiner 60jaehrigen Nachbarin Muell von den Spielplaetzen raeumen.
Dein Fachgebiet finde ich sehr interessant. Ich kenne mich gut mit MRSA aus. Damit hast du bestimmt auch zu tun, oder?
Ja, und warum ein Arzt: Ich hab einfach schlechte Erfahrungen mit Nicht-Aerzten gemacht. Geisteswissenschaftler sind mir oft zu abgehoben, Naturwissenschaftler und Techniker zu bodenstaendig. Arzt liegt da schoen in der Mitte. Ausserdem ist es mir sehr wichtig, dass mein Partner etwas gesellschaftsrelevantes tut.
LG
P.S.: So wird Infektionsepidemiologie richtig geschrieben.
 

Mehr muss dazu wohl nicht gesagt werden. Jetzt muss der Fake-Arzt, wenn dem denn so ist, erstmal mal bei Wikipedia nachschauen, was MRSA ist. 

Montag, 4. Januar 2010

Premiumpatientin sucht einen Mann Teil 2

Premiumpatientin hat also angefragt, was fuer einer Fachrichtung ich_bin_arzt angehoert. Es folgte ein reger E-mail-Austausch (offensichtlich hat ich_bin_arzt nicht so viel zu tun).
ich_bin_arzt an premiumpatientin (die dort uebrigens ein anderes pseudonym angegeben hat) So 14:14 Uhr
Betreff: Re: Re: Hier, bitte sehr!

Was hättest du denn gern für einen? Was fehlt dir denn?
Und darf ich fragen, was du für einen Beruf zu bieten hast?

Premiumpatientin denkt:  "Was haettest du denn gern fuer einen" klingt ja  wie ein Freier-Nutten-Gespraech. In dem er im uebrigen die Nutte ist. Naja gut. Einfach weiterschreiben. Man hat ja nichts zu verlieren.
premiumpatientin an ich_bin_arzt So 14:33 Uhr
Betreff: Re: Re: Re: Hier, bitte sehr!

Ach, so meinte ich das gar nicht. Ich hab da keine Vorlieben. Ich glaube nur, dass man aus der Fachrichtung schon was ueber die Person erfahren kann. Chirurgen sind ja zum Beispiel schon ganz anders gestrickt als Internisten. Ich bin im Uebrigen extrem vielseitig, und deshalb gar nicht so auf eine Berufsrichtung festzulegen.


ich_bin_arzt an premiumpatientin So 14:54 Uhr
Betreff: Re: Re: Re: Re: Hier, bitte sehr!

Hmh, das klingt ja interessant. Hab ich so noch gar nicht gesehen. Inwiefern sind denn zum Beispiel Chirurgen und Internisten anders gestrickt? Also deiner Meinung nach. Sag bloß, du hast schon (Beziehungs)Erfahrung mit beiden Fachrichtungen (und vielleicht noch einigen anderen)?
Mich würde aber schon interessieren, was du für einen Beruf oder meinetwegen auch für BerufE hast. Schließlich ist das umgekehrt für dich ja auch entscheidend. Da wäre ich schon für Gleichberechtigung.
Gruß

Premiumpatientin denkt: Mann, mann, mann, ist der Typ wirklich Arzt? Weiss doch jedes Kind, das zwischen Chirurgen und Internisten ein himmelweiter Unterschied ist. Und dann fragt er gleich nach meinen Ex-Freunden. Naja, ein bisschen muss ich wohl auf ihn eingehen. Man darf ja nicht vergessen: Er ist nur ein Mann.

premiumpatientin an ich_bin_arzt So 15:09 Uhr
Betreff: Fair Enough

Okay, fair enough. Ich bin investigative Journalistin.
Soweit, dass ich ueber meine Exfreunde rede, sind wir aber noch lange nicht.Trotzdem zu deiner Frage: Chirurgen sind mehr die Handwerker, die Praktiker. Die machen einfach. Relativ unkompliziert (allerdings manchmal zu sehr von sich ueberzeugt). Internisten sind mehr die hin-und-her-ueberleger, die ausprobierer und die blabla-aerzte. Radiologen hab ich noch nicht so ganz durchschaut, aber sie bekommen relativ schnell kahle Stellen (liegt das an der Strahlung?), Psychosomatiker haben in der Regel einen Vollknacks.
Das ist natuerlich alles pauschalisiert. Muss also nicht unbedingt auf dich zutreffen. Aber schau dir mal deine Kollegen genauer an. Du wirst sehen, dass ich recht habe.

ich_bin_arzt an premiumpatientin So 16:08 Uhr
Betreff: Re: Fair enough

Danke für deine Einschätzung zu meinen Kollegen und Kolleginnen. Sehr interessant und amüsant. Meine Fachrichtung ist übrigens nicht darunter.
Journalistin also. Hmmh, es tut mir leid, aber ich fürchte, das ist mir zu gewöhnlich. Ich suche eine Frau, die auch beruflich etwas zu bieten hat. Wobei ich mich auch frage, warum du Ärzte höher ansiedelst als deine eigenen Kollegen.
Dir noch viel Glück hier!

Premiumpatientin denkt: So ein Vollidiot. Als ob er jetzt so den aufregenden Beruf haette, bloss weil er ab und an mal ein Menschenleben rettet. Pff! Das lass ich nicht auf mir sitzen.
premiumpatientin an ich_bin_arzt 16:16 Uhr
Betreff: Re: Re: Fair enough

Zu gewoehnlich? Du hast doch gar keine Ahnung, was ich beruflich alles zu bieten habe! Du bist bestimmt Anaesthesist und mal wieder voll auf Drogen.

Gibt es noch eine Chance fuer Premiumpatientin und ich_bin_Arzt? Und wird endlich das Geheimnis ueber seine Fachrichtung gelueftet? Fortsetzung folgt.


Sonntag, 3. Januar 2010

Premiumpatientin sucht einen Mann Teil 1

Premiumpatientin wagt sich heute mal an ein Experiment. Oder eigentlich hat sie es gestern schon angefangen. Sie hat sich einfach mal so ein Profil bei einer dieser kostenlosen Internet Partnerboersen erstellt.
In ihrer Beschreibung steht: Um gleich zur Sache zu kommen: Ich suche einen nicht niedergelassenen Arzt. Bitte keine Computernerds, Geisteswissenschaftler oder Studenten.
Ob echte Aerzte darauf anspringen? Man ist gespannt. Auf jeden Fall hat Premiumpatientin schon ihre erste Mail bekommen. Vom User ich_bin_arzt. Allerdings ohne Text. Dafuer mit Betreff: Hier, bitte sehr! Ist ja schon mal ganz nett. Ich_bin_arzt sieht eigentlich ganz nett aus, sein auffaelligster Charakterzug ist verlaesslich (gaehn). In der ueber mich-Sparte schreibt er unter anderem Du sollst die Elfen nicht an dich ziehen, du kannst sie nicht besitzen, nicht in deinen Schrank einschließen; sie vergehen, wenn du sie an dich ziehst. Und sollen sie dir für immer verloren sein? Wandle! du wirst sie wiedersehen? wenn die Nächte gut sind.
Hm, naja. Keine voreiligen Schluesse ziehen. Premiumpatientin fragt erstmal ganz behutsam an, mit was fuer einem Arzt sie es denn zu tun hat.
Fortsetzung folgt. Hoffentlich.

Samstag, 2. Januar 2010

Spiele spielen

Zu Weihnachten hat Premiumpatientins Familie ein neues Gesellschaftsspiel angeschafft und gespielt. Das Spiel heisst PANDEMIE. Die Story ist wie folgt: Auf der Welt sind vier verschiedene Seuchen aktiv, die rote, die schwarze, die gelbe und die blaue, die sich immer mehr verbreiten. Man spielt quasi als Team zusammen gegen die Ausrottung der Menscheit. Dazu gibt es einen Forscher, einen Arzt, einen Betriebswirt und einen  Logistiker, die versuchen, die Seuchen zu stoppen. Alles total realistisch also.
Auf dem Spielplan ist eine Weltkarte, wo einige grosse Staedte abgebildet sind, zwischen denen man hin und her fliegen kann. Neben London, Paris und Madrid ist Deutschland befremdlicherweise mit Essen vertreten. Auf der Karte im Übrigen in Skandinavien gelegen.
Insgesamt ist es relativ kompliziert, und man braucht sehr lange, um die Regeln zu verstehen. Es gibt Infektionskarten, Ausbruchsmarker, Gegenmittelfelder, Seuchenwuerfel und die Epidemie-Leiste.
Premiumpatientins Familie war sichtlich begeistert von dem Spiel. Die Dialoge waren in etwa wie folgt:

"Wenn da jetzt was schwarzes kommt, dann kommt in Mumbai ein Ausbruch. Hattet ihr gerade einen Ausbruch in Asien?"
"Nein gerade nicht."
"Aber es kann sein, wenn du jetzt ziehst, haben wir eine Epidemie."
"Wollen wir dann mal ein Forschungszentrum in Bogota errichten?"
Jemand zieht offensichtlich eine Epidemie-Karte.
"Oh, das gibts doch nicht!"
Alle stoehnen auf. Schlechte Stimmung am Spieltisch, denn die rote Seuche hat Tokyo erreicht.
"Wir brauchen dringend eine Luftbruecke!"
"Ich koennte jetzt nach Teheran fliegen, dort ist auch ein Forschungslabor, dann gebe ich die fuenf schwarzen Karten ab und dann haben wir ein Gegenmittel."

Das vierkoepfige Expertenteam aus Arzt, Forscher, Betriebswirt und Logistiker konnte den Untergang der Menschheit im Uebrigen auch im dritten Versuch nicht verhindern. Was fuer eine Ueberraschung.

Premiumpatientin haette sich ja eher ein Spiel gewuenscht, in dem Noro-Virus, Schweinegrippe und MRSA gegeneinander spielen. Wer die meisten Menschen toetet, gewinnt. Waer das nicht mal was?