Samstag, 16. Januar 2010

Eine wahre Liebesgeschichte Teil 6

"Wart mal", sagt Premiumpatientin zu Siegfried, "ich hab da was gehoert."
"Haeh?"
Und ploetzlich wird die Tuer aufgerissen.
Notduerftig greift Premiumpatientin zu ihrer Bluse, die an einem Stuhl haengt und haelt sie vor ihren Oberkoerper. Siegfried schnappt sich das naechste, was er finden kann - einer von Premiumpatientins Finnougristik-Ordnern - und bedeckt damit schnell seine entbloessten Weichteile.
"Lassense sich von mir nicht stoern", sagt die Putzfrau, die inzwischen eingetreten ist und unbehelligt den Boden wischt. "Ick seh das hier jeden Tag, wir nennen den Raum hier ja nich umsonst das Abschleppzimmer."
"Das Abschleppzimmer?" ruft Premiumpatientin erbost. "Du brigst mich in das Abschleppzimmer?"
"Aehm..", stottert Siegfried.
"Manche nennens auch einfach nur den Puff", sagt die Putzfrau und wischt in aller Ruhe weiter.
"DEN PUFF?"
"Ach, Premiumpatientin, der Iwan Kolinski von Station 32b hat gesagt, hier haette man seine Ruhe."
"Viel Spass noch, Kinners", ruft die Putzfrau und verlaesst den Raum.
"Mensch, Siegfried", sagt Premiumpatientin. "Ich glaub, ich geh jetzt lieber."
Sie packt ihre Sachen zusammen und zieht sich schnell an. Siegfried steht immer noch hilflos im Raum und weiss nicht, was er sagen soll. Premiumpatientin nimmt ihm den Finnougristik-Ordner aus der Hand und geht.
Es ist mitten in der Nacht und Premiumpatientin ist auf dem Weg nach hause. Normalerweise braucht sie nur fuenfzehn Minuten nach hause, aber leider fahren die Bahnen nicht mehr. Das Krankenhaus liegt auch in einer nicht allzu guten Gegend, sie selbst wurde nur ein paar Strassen entfernt einmal ueberfallen, und es ist auch nicht solange her, dass sie am nahegelegenen Bahnhof eine Schiesserei mitbekommen hat. Fuer einen Moment ueberlegt Premiumpatientin, ein Taxi zu nehmen. Aber fuer den Idioten geb ich jetzt bestimmt nicht noch Geld fuer ein Taxi aus, denkt sie. Also macht sie sich auf den Weg zur naechsten Bushaltestelle. Ploetzlich hoert sie hinter sich Schritte, die immer naeher kommen. Sie dreht sich kurz um und erhascht den Blick auf eine grosse, dunkle Gestalt. Sie laeuft etwas schneller, doch der Unbekannte haelt Schritt. Ploetzlich stolpert sie ueber einen Ast auf dem Buergersteig und faellt der Laenge nach hin. Sie versucht, aich aufzurappeln, doch wieder rutscht sie aus. Der Unbekannte ist jetzt ganz nah. Er bleibt stehen und beugt sich bedrohlich ueber sie...


Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Teil 5

5 Kommentare:

  1. ... an seiner Fahne denkt Spe... äh Premiumpatientin (sorry) zunächst ihn sofort erkannt zu haben:Marvin aus der Medizynicus-Silvester-Soap (http://medizynicus.wordpress.com/2010/01/16/silvesternachtsoap-teil-9/), doch dann bemerkt sie die Nickelbrille und den verstörten Blick. Es ist Praktikant Prof. K. aus dem Fassungslos-Drama von Dr. Geldgier (http://drgeldgier.wordpress.com/2010/01/16/fassungslos-teil-3/)
    "Da wär mir ja Marvin oder jeder andere lieber gewesen", schießt es Premiumpatientin durch den Kopf, doch dann ...

    AntwortenLöschen
  2. ...natürlich ist es Siegfried mit nem riesengroßen Strauß Rosen, und hinter ihm steht sein Pferd, oder noch besser eine sechsspännige Kutsche, und er nimmt sie in den Arm und sie reiten gemeinsam in den Sonnenuntergang... äham, ich meine natürlich Sonnenaufgang, oder noch besser sie verziehen sich in die Kutsche und was sie da tun... ähem... weiß ich doch nicht. DAs wäre dann der nächste Klippenhänger.

    Abgesehen davon:
    Ich hab mich gekringelt! Genial! Könnte glatt von mir sein... ähem.... naja... also ich meine... also tolle Story, nä?

    AntwortenLöschen
  3. @Medizynicus, wir sollten mal zusammen ne Soap schreiben. So immer abwechselnd, mit fiesen Klippenhaengern, die der andere dann aufloesen muss.

    @Geldgier, mit dir red ich gar nicht mehr. Bin dir immer noch boese.

    AntwortenLöschen
  4. super! Heute mittag kommt bringe ich die wahre Liebesgeschichte zu einem kroenenden Abschluss. Danach bin ich fuer alles bereit.

    AntwortenLöschen